König Ludwig II. war schon zu Lebzeiten bekannt für seine extravaganten Schlossbauten. Gerade Schloss Neuschwanstein und Schloss Linderhof sind weltberühmt. Aber auch in der Nähe von Mittenwald ließ er eines seiner Schlösser bauen: das Schachenschloss. Was von außen eigentlich ein wenig unscheinbar wirkt und im besten Falle als edle Jagdhütte auftritt, ist im Inneren jedoch das ganze Gegenteil. Prachtvolle Gemälde, schwere Vorhänge und edle Holzverzierungen tragen die verschwenderische Handschrift des Märchenkönigs. Spätestens im Obergeschoss des Schachenschlosses wird auch dem letzten Besucher klar, weshalb König Ludwig II. die Bezeichnung "Märchenkönig" trägt. Denn hier gelangt man in einen großen Saal, im maurischen Stil, der genauso gut im Schloss Neuschwanstein sein könnte. Kunstvoll geschnitztes Zirbelholz, edle Vasen, bunte Verglasungen und Pfauenfedern zaubern hier eine Atmosphäre wie aus 1001 Nacht.
Die Tour zum Schachenschloss ist sowohl zu Fuß, als auch mit dem Mountainbike möglich. Zunächst geht es von Mittenwald hinauf in Richtung Lautersee und weiter zum Ferchensee. Hier taucht man bereits ab in die traumhafte Bergwelt von Mittenwald. Wer sich von dem kristallklaren und ruhigen Wasser der beiden Seen losreißen kann, geht bzw. fährt weiter auf der breiten Forststrasse in Richtung Elmau. Dieses erste Teilstück (rund 7 Kilometer) kann auch mit dem Auto (über B2 / Richtung Garmisch-Partenkirchen, in Klais über Mautstraße / Richtung Elmau) bewältigt werden. In Elmau steht ein großer Parkplatz mit ausreichend Stellfläche zur Verfügung.
Von Elmau geht es nun beständig hoch hinaus, bis auf über 1800 Meter. Spätestens jetzt ist für Mountainbiker neben Kondition auch etwas Geschicklichkeit gefragt. Der Karrenweg zum Schachenschloss
ist zwar recht breit, doch einige Wurzeln und Steine erschweren hier den Aufstieg. Bei der Anstrengung kommt die Wettersteinalm wie gerufen. Etwa auf halber Höhe taucht sie plötzlich unerwartet
auf der linken Seite zwischen den Bäumen auf. Die urige Alm ist perfekt für eine Apfelschorle und eine kleine Brotzeit, bevor das letzte Teilstück in Angriff genommen wird. Der Weg wird hier noch
einmal etwas enger und der Untergrund für Mountainbiker ein wenig anspruchsvoller. Doch wo der "Kini" hochgekommen ist, schaffen wir das auch.
Kurz vor dem Ziel erreichen wir die Baumgrenze und erhalten einen fantastischen Blick über das Werdenfelser Land. Und auch das Schachenschloss taucht nun vor der Kulisse der Alpspitze auf.
Nicht umsonst hat der Kini den Platz ausgesucht und regelmäßig im August zu seinem Geburtstag besucht. Nach einer Führung durch das Schachenschloss lohnt sich in jedem Fall noch der Besuch im
Botanischen Garten unterhalb des Schachenschlosses und natürlich auch der einmalige Aussichtspunkt westlich vom Schachenschloss. Hier öffnet sich der freie Blick ins Reintal und Oberreintal.
Im bewirtschafteten Schachenhaus kann eine Rast eingelegt werden oder ggf. sogar übernachtet werden, bevor es wieder runter nach Elmau geht oder die Tour vielleicht sogar bis zur Meilerhütte
verlängert wird.
Länge: ca. 16 Kilometer (einfache Strecke)
Höhenmeter: 1000 Meter