Franz Marc Museum

Franz Marc Museum

Im idyllischen Kochel am See befindet sich mit dem Franz Marc Museum ein Zentrum für Kunstliebhaber des 20. Jahrhunderts. Der aus München stammende Franz Marc, den man als bedeutendsten bayerischen Maler des vergangenen Jahrhunderts bezeichnen kann, verbrachte bereits im Alter von vier Jahren die Sommerferien mit seiner Familie in Kochel am See. Auch in den folgenden Jahren zog es die Familie immer wieder raus nach Kochel.

Der junge Franz Marc plante zunächst ein Theologiestudium. Er entschied sich jedoch während des Militärdienstes dafür, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und in München Malerei zu studieren. Auch während der Semesterferien kam Franz Marc immer wieder nach Kochel zurück und ließ sich hier inspirieren. Er nannte die Gegend um Kochel sein "Blaues Land". Blau sollte auch in den späteren Jahren eine der tragenden Farben in seinen Werken werden.

Kochelsee

In den ersten Studienjahren hielt sich Franz Marc an der klassischen naturalistischen Malerei, aber diese schien ihm nicht genug. Gerade die Reisen nach Paris eröffneten ihm neue malerische Perspektiven. Er ließ sich beispielsweise von den Werken Vincent van Gogh's und Paul Gauguin's inspirieren und widmete sich beispielsweise auch den Holzschnitten, genau wie Gauguin. Seine malerische Handschrift veränderte sich nun in erster Linie durch die starke Vereinfachung von Linien und Formen und dem gezielten Einsatz von starken, oft konträren, Farben. Auch die Motive verschoben sich immer stärker in Tiermotive, denn das Tier erschien Franz Marc reiner und schöner als der Mensch. 1910 zog es Franz Marc endgültig an den Kochelsee.

Ab diesem Zeitpunkt erreichte das künstlerische Schaffen von Franz Marc seinen Höhepunkt, bevor er sich freiwillig für den Fronteinsatz im ersten Weltkrieg meldete und leider einen Tag vor seiner Entlassung im Krieg vor Verdun fiel. Er wurde zunächst in Frankreich begraben. Seine Frau veranlasste jedoch eine Umbettung nach Kochel am See.

Das Franz Marc Museum, das treffenderweise einen Platz in Kochel gefunden hat, zeigt seit 1986 Arbeiten des Künstlers und weitere Ausstellungsstücke seiner Wegbegleiter, wie zum Beispiel Paul Klee oder Wassily Kandinsky. Das Museum ist ganzjährig von Dienstag bis Sonntag geöffnet.